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Wir erleben die Zeitenwende: Die Vierte Industrielle Revolution, das Wiederaufleben des West-Ost-Konfliktes und die Auswirkungen der Corona-Lockdowns; Faktoren, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft für immer verändern werden.

Auf dieser Seite bieten wir Ihnen von Zeit zu Zeit und in Auswahl aktuelle politische Entwicklungen, wirtschaftliche Veränderungen und gesellschaftliche Trends. 

Selbstverständlich halten wir Sie auf dieser News-Seite auch über die Fertigstellung des Publikationsvorhabens 
"Zeitenwende und Vermögen" auf dem Laufenden.

Schauen Sie mal wieder rein…

Zeitenwende und Vermögen

Teil 1 

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können,
dass der erste Band nun erschienen ist.

Unsere Publikation ist hier erhältlich 
und auch überall im Buchhandel.



Von 0 auf 100 in die Zeitenwende:

Quo vadis, Wohlstandsgesellschaft?

Die Ignoranz des Westens gegenüber russischen Interessen trifft nun auf unannehmbare Forderungen Russlands: 

„Rückführung der militärischen Fähigkeiten der NATO, einschließlich der Angriffsfähigkeit, und der Infrastruktur auf den Stand von 1997 … im Hoheitsgebiet ehemaliger Sowjet- und Nichtmitgliedstaaten“ (Kommersant am 17.02.2022). 

Und während sich die russischen Panzerverbände auf die ukrainische Grenze vorschieben, droht der Westen mit exzeptionell harten Sanktionen, ohne Putins Frage beantworten zu können: „Habt ihr vor, mit Brennholz zu heizen?“ 

Einen Vorgeschmack auf das, was uns blüht, wenn geostrategische Konflikte auf ökonomische Komplexität trifft, bietet gegenwärtig der Strompreisschock von +450 Prozent in Italien, der das Wirtschafts-Comeback jäh wieder abwürgt. 

 

Afghanistan:
«Friedhof der Großmächte»



Der 2001 begonnene Afghanistanfeldzug Amerikas und der NATO (Operation Enduring Freedom) endet aktuell nach zwei Jahrzehnten genauso desaströs wie gleichartige Unternehmungen zuvor: 

  • Zwischen 1839 und 1919 rieb sich hier das britische Weltreich bis zu seinem Niedergang auf,
  • von 1979 bis 1989 die Sowjetunion
  • und zwischen 2001 und 2021 die USA.
     

Der amerikanische Geheimdienst vermutete zunächst in einem vertraulichen Papier, dass die Marionettenregierung in Kabul bereits nach einem halben Jahr zusammenbrechen werde. Eine Einschätzung, die bald darauf revidiert werden musste: Nunmehr sind es nur noch Tage, bis Kabul fällt (Washington Post). Eine militärisch-politische Niederlage und eine menschliche Tragödie, die sich symbolisch in der heimlichen Evakuierung des wichtigsten US-Stützpunktes Bagram am 2. Juli 2021 ausdrückt und die historisch Erinnerungen an 1989 und 1919 wachruft.
Ob dieses Desaster abermals mit dem Untergang einer Weltmacht einhergeht, wird die nahe Zukunft zeigen. 

«Was können wir tun? Wir können an den gesunden Menschenverstand appellieren und die Einhaltung des Völkerrechts einfordern. Wenn das nicht funktioniert, können wir (…) auch das Ziel bombardieren, wenn unsere Kollegen das nicht verstehen.» 

Sergei Ryabkow, stellvertretender Außenminister Russlands, am
24. Juni 2021 (The Moscow Times

Im medialen Rauschen blitzen zwischen Corona-Fallzahlen und Länderspielen der Fußball-EM zuweilen Meldungen großer Tragweite auf, wie etwa vorgestern, am 23. Juni 2021, als der britische Zerstörer HMS Defender nahe der Krim in russische Hoheitsgewässer eingefahren ist und russische See- und Luftstreitkräfte Warnschüsse abgaben. Eine Meldung, über die ein, zwei Tage berichtet wird und die dann wieder verschwindet; die Welt schaut kurz auf und vergisst sie alsbald wieder. Doch wie bei einem Eisberg liegen medial 90% der Brisanz unter dem Wasser: 

  1. Überzeitlicher Konnex: Dies ist kein isoliertes Ereignis, sondern steht in Zusammenhang mit der russischen Annexion der Krim 2014, die von Großbritannien und dem Westen nach wie vor nicht anerkannt wird – folglich handele es sich nicht um russische, sondern um ukrainische Küstengewässer. Danach gefragt, ob britische Kriegsschiffe in Zukunft abermals vor der Krim denselben Kurs einschlagen werden, betonte der britische Minister George Eustice, dass dies definitiv der Fall sein werde (Evening Standard).

  2. Disparate Weltbilder: Russland appelliert an den gesunden Menschenverstand, doch dieser unterscheidet sich im Osten und im Westen heute wie auch in Zukunft fundamental, da er von ungleichartigen politischen Fakten ausgeht. Russland betrachtet die Krim als eigenes Staatsgebiet und sieht bei dem Vorfall einen Zusammenhang mit dem nun beginnenden zweiwöchigen Manöver Sea Breeze, an dem sich 32 Länder beteiligen mit 5.000 Soldaten, 32 Schiffen und 40 Flugzeugen – die bisher größte derartige Übung im Schwarzen Meer. Wie Taiwan bleibt die Krim ein Pulverfass mit diversen Lunten, die jederzeit unabsichtlich oder absichtlich entzündet werden können.

  3. Mediales Opium: Via Twitter erklärte das britische Verteidigungsministerium, dass es der Ansicht sei, die Russen hätten lediglich Schießübungen vorgenommen und die HMS Defender befände sich nur auf einer «harmlosen Durchfahrt». Tatsächlich jedoch zeigen geleakte Dokumente, dass das britische Verteidigungsministerum schon im Vorfeld die Provokation und Brisanz der Aktion bewusst in Kauf genommen hat (BBC). Die sich verschärfenden Konfliktfelder bleiben für die breite Öffentlichkeit ohne historisch-kritisches Informationsmanagement solange zusammenhangslos und verborgen, bis in einigen Jahren «urplötzlich» die internationale Krise da ist, von der es in den Medien dann heißen wird, dass niemand sie hätte voraussehen können.

«Ich mache mir Sorgen, dass China seine Ambitionen beschleunigt und die Vereinigten Staaten und unsere Führungsrolle bis 2050 verdrängt.
Taiwan ist eindeutig eines ihrer Ziele schon vor diesem Zeitpunkt. Ich glaube, diese Bedrohung könnte schon in diesem Jahrzehnt sehr real werden. Wohl sogar schon in den kommenden sechs Jahren.»
 


sagte Admiral Philip Davidson, ranghöchster US-Offizier im Indopazifik, gestern am Dienstag, den 9. März 2021, in einer Anhörung des US-Senats (The Guardian).
China betrachtet die seit 1949 quasi-unabhängige Insel Taiwan als integralen Teil seines Territoriums; die Biden-Regierung erklärte unlängst, die US-Unterstützung für Taiwan sei «absolut solide» und schickt aktuell einen weiteren Lenkraketenzerstörer in die dicht befahrene Taiwanstraße, ein Nadelöhr der internationalen Handelsschifffahrt.
Wolfang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, warnte in einem Interview mit tagesschau.de im Februar 2021 vor der Vorstellung, dass es Europa egal sein könne, was sich am vermeintlich anderen Ende der Welt abspiele:

«Ein Konflikt wegen Taiwan wäre in Sekundenschnelle in Europa.»  

Münchner Sicherheitskonferenz
msc "Special Edition" 19.02.2021 

https://securityconference.org/msc-2021/


Nach vier Jahren Donald Trump erodierte die amerikanische Hegemonie: Die Bündnispartner wurden verprellt und wirtschaftlich als Gegner gesehen sowie die NATO insgesamt infrage gestellt.
«America is back» verkündet nun Präsident Joe Biden - es wird wieder Schulterschluss hergestellt mit Europa und die Gegner sind schnell ausgemacht: Russland und China.
Über die Defizite von Donald Trump als Präsident braucht man keine Worte verlieren, doch der Zeitpunkt seiner Abwahl markiert auch die Fortsetzung des militärpolitischen Konfrontationskurses der USA gegen China und Russland, so dass beide Länder wohl noch in diesem Jahr ein militärisches Bündnis schliessen werden (РУССТРАТ). Dieser Bündnisvertrag kann in seiner Bedeutung nicht hoch genug veranschlagt werden und wird in den sich nun wieder verstärkenden aussenpolitischen Konfrontationen der nächsten Jahre eine eminente Rolle spielen.